Mit A Letter from the Front präsentiert die Kunsthalle Münster eine Auswahl von Videos und filmischer Werke von Künstler:innen aus der Ukraine.
Einige der ukrainischen Künstler:innen, deren Werke in der Kunsthalle gezeigt werden, sind in den belagerten Städten eingeschlossen oder haben sich in die Grenzgebiete oder in die Nachbarländer geflüchtet. Sie mobilisieren sich innerhalb oder außerhalb der Grenzen des vom Krieg zerrütteten Landes und trotzen der Entfernungen kämpferisch mit ihren eigenen Körpern. Einige von ihnen konnten ihre Festplatten nicht retten, bevor sie ihre Häuser und Ateliers verließen. Daher können im Rahmen dieses Projekts die Kunstwerke nur in der Form gezeigt werden, wie sie digital auf Servern, Clouds und Webplattformen gespeichert wurden.
„Je größer die Entfernungen zwischen uns allen sind, desto mehr fühlen wir uns in unserem Verlangen geeint, die russische Aggression in der Ukraine zu stoppen. Wir könnten nicht solidarischer sein als jetzt, wo wir der Tatsache ins Auge sehen, dass die jahrelangen politischen Kämpfe sich aufzulösen und in Rauch aufzugehen drohen. Die Auswahl der bei dieser Gelegenheit präsentierten Filme und Bewegtbilder spricht nicht unbedingt vom neuen Krieg. Sie zeugen vielmehr von der Arbeit, die wir geleistet haben (oder von der wir dachten, dass wir sie geleistet hätten), um den Konflikt zu verhindern. Diese Werke können als Vorahnung einer offensichtlichen und unvermeidlichen Katastrophe gesehen werden, die in der Geschichte der Ukraine zu oft greifbar war.“ (teilnehmende Künstler:innen)
A Letter from the Front wurde vom Castello di Rivoli Museo d'Arte Contemporanea, Rivoli-Turin, nach der Invasion die Ukraine im Februar 2022 in Auftrag gegeben und produziert.
Kurator:innen: Nikita Kadan in Zusammenarbeit mit Giulia Colletti
Projektkoordination Kunsthalle Münster: Merle Radtke
Assistenz Kunsthalle Münster: Constanze Venjakob
Eröffnung: 10.7.2022, 12:00 Uhr