Anna-Sophie Kirchhübel, Sopran
Clemens Rave, Pianoforte
Midori Goto und Adrian Kowollik, Violinen
Svenja Ciliberto, Viola
Shengzhi Guo, Violoncello
Programm
Giacomo Puccini (1858–1924)
»Crisantemi« für Streichquartett
Darius Milhaud (1892–1974)
»La création du monde« op. 81b
Dmitri Schostakowitsch (1906–1975)
Klavierquintett g-Moll op. 57
Giacomo Puccini, vielen wohl ausschließlich als Komponist großartiger Opern bekannt, komponierte seine „Crisantemi“, ein Andante mesto für Streichquartett, 1890 als Trauermusik. Die Komposition, die den traditionellen Trauerblumen tönend eine Sprache verleiht, übernahm er später jedoch auch in den IV. Akt der „Manon Lescaut“, wo sie die Sterbeszene der Titelheldin begleitet. Darius Milhaud berief sich in seiner 1923 uraufgeführten Ballettmusik „La création du monde“ auf afrikanische Schöpfungsmythen. Musikalisch verschmilzt er darin erste Einflüsse des Jazz mit klassischen Strukturen.
In Schostakowitschs Klavierquartett op. 57 schwingt – wie in vielen seiner großen Werke – das Gefühl der Bedrohung durch Krieg und Gewalt stets mit. Es ist ein Stück voll unterdrückter Dramatik, in dem Johann Sebastian Bach als musikalisches Vorbild deutlich spürbar ist. Aus den harmonischen Spannungsbögen von dessen Präludien und Fugen bezog Schostakowitsch die Idee zum Anfang des Werks, und der Musik Bachs verwandt ist auch die glasklare Linienführung der Komposition, in der jede Note präzise kalkuliert
erscheint.