Marielle Murphy

Musica Sacra 2022: Eröffnungskonzert

3. Juni 2022
17:30
Eintritt: Kostenlos
Programm: Joseph Haydn (1732-1809): DIE SCHÖPFUNG, Oratorium für Soli, Chor und Orchester Marielle Murphy, Sopran (Gabriel, Eva) Youn-Seong Shim, Tenor (Uriel) Gregor Dalal, Bass (Raphael, Adam) Konzertchor Münster Philharmonischer Chor Münster Sinfonieorchester Münster Seit der Uraufführung in Wien 1798 gilt Haydns SCHÖPFUNG als eines der schönsten und beliebtesten Oratorien überhaupt. Inspiriert durch die großen Händel-Aufführungen in London während seiner England-Reisen in den Jahren unmittelbar zuvor, schuf er in zweijähriger Arbeit eines seiner bedeutendsten und wegweisendsten Werke. Es folgt in großen Teilen unter Einbeziehung freier Dichtungen dem biblischen Schöpfungsbericht, wonach Gott in sieben Tagen die Welt erschuf. Nach der instrumentalen »Vorstellung des Chaos« zu Beginn berichten die drei Erzengel Gabriel, Uriel und Raphael freudig an jedem einzelnen neuen Schöpfungstag von den wunderbaren Ereignissen. Eingefügt sind dabei reflektierende Arien und machtvolle Chöre, die das Lob des Schöpfers besingen. Den krönenden Abschluss bildet die Erschaffung des Menschen, Adam und Eva erfreuen sich mit dem Chor am Schöpfungswerk, bis schließlich alles in den Schlusschor mündet: »Des Herren Ruhm, er bleibt in Ewigkeit! Amen!«. Haydns Musik bezaubert über die melodische Anmut hinaus besonders mit den tonmalerischen Effekten, mit denen er die Natur, das Wasser, Stürme, Blitz und Donner, Regen und Schnee, einzelne Tiere oder die grandiose Erschaffung des Lichts musikalisch nachzeichnet. Der Ablauf mit der Erschaffung des Menschen als Abschluss und gleichsam Krone der Schöpfung entspricht ganz dem Geist der Aufklärung. Bezeichnenderweise bezieht das Werk den Sündenfall nicht mit ein, nach Haydns und dem Textdichter Gottfried van Swietens Auffassung ist der Mensch bedingungslos und unzweifelhaft das mit »Würd’ und Hoheit« ausgestattete Ebenbild Gottes. Eine im besten Sinn kindliche und unverfälschte Naivität und Begeisterung über das Geschehen bestimmen das Werk, das der Erhabenheit des Stoffes dennoch in jeder Hinsicht gerecht wird. Marielle Murphy, Sopran (Gabriel, Eva) Die Koloratursopranistin Marielle Murphy ist seit Beginn der Spielzeit 2018/19 Ensemblemitglied des Theater Münster. Sie wurde zweimal (2013&2014) mit dem Förderpreis der Metropolitan Opera National Council in der Rocky Mountain Region ausgezeichnet. 2014 erhielt sie außerdem einen Förderpreis der Licia Albanese Puccini Foundation, einen 3. Platz beim NJ Staatsoper Alfredo Silipigni Wettbewerb und den Tony Cuervas Award beim Holt Scholarship Competition. Im Jahr 2012 war sie Siegerin und Finalistin (Gulf Coast Region) bei den Met Auditions. Youn-Seong Shim, Tenor (Uriel) Youn-Seong Shim ist seit Beginn der Spielzeit 2011/12 Ensemblemitglied des Theater Münster. Er studierte an der Staatlichen Universität Kyungpook in Daegu, Korea und wechselte nach seinem Abschluss 2006 zu Prof. Swaantje Weimer an die Trossinger Hochschule. Des Weiteren absolvierte er die Solistenklasse bei Prof. Monika Moldenhauer und studierte parallel dazu Gesang-Alte Musik bei Prof. Maria Christina Kiehr. Er war Stipendiat des DAAD und des Richard-Wagner-Verbandes. Er ist Preisträger zahlreicher Wettbewerbe in Deutschland und Europa. Gregor Dalal, Bass (Raphael, Adam) Gregor Dalal ist seit Beginn der Spielzeit 2012/13 Ensemblemitglied des Theater Münster. Der gebürtige Würzburger studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt bei Prof. Arno Leicht. Interpretationskurse bei Dietrich Fischer-Dieskau in Berlin rundeten die Lehrjahre ab und führten ihn an das Opernstudio der Bayerischen Staatsoper in München. Mit seiner Interpretation der Partie des Wolfram von Eschenbach aus Wagners TANNHÄUSER war er 1997 Preisträger beim »Concour international de chant-voix wagneriennes« in Strasbourg. An den Theatern in München, Paris, Brüssel, Palma, Wiesbaden, Basel, Bonn, Hof, Würzburg, Freiburg und Luzern sang Gregor Dalal bereits über 60 verschiedene Fachpartien. Dirigent: Golo Berg Golo Berg ist seit über 30 Jahren als Dirigent tätig. In zahlreichen Sinfoniekonzerten dirigierte Golo Berg verschiedenste deutsche Orchester, für die stellvertretend das MDR-Sinfonieorchester Leipzig, die NDR-Radiophilharmonie Hannover, das Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, das Rundfunksinfonieorchester Berlin und die Hamburger Sinfoniker genannt seien. Auch im europäischen Ausland ist er ein gern gesehener Gast, so beispielsweise in Italien, Portugal, Österreich, der Schweiz und Großbritannien. Außerdem arbeitete er in letzter Zeit intensiv mit asiatischen Orchestern wie dem Tokyo Symphony Orchestra, dem Shanghai Symphony Orchestra, dem Nagoya Philharmonic Orchestra oder dem Kanagawa Philharmonic Orchestra. Von 2012 bis 2017 war er Generalmusikdirektor am Theater Vorpommern. Seit der Spielzeit 2017/18 ist Golo Berg Generalmusikdirektor am Theater Münster und leitet das Sinfonieorchester Münster. Der Konzertchor des Musikvereins der Stadt Münster e.V. Wer gesanglichen Anspruch sucht und sich gern auf musikalischem Neuland bewegt, ist im Konzertchor richtig. Ob alte oder zeitgenössische Musik, a capella Konzerte oder große chorsinfonische Kompositionen: Der Konzertchor Münster steht für lebendige und ausdrucksstarke Chormusik auf hohem Niveau. Der Chor, der zurzeit aus rund 70 Sängerinnen und Sängern besteht, ist von jeher eng mit dem städtischen Musikleben verbunden. Seit 1919 kooperiert er mit dem Sinfonieorchester Münster, dessen Generalmusikdirektor bis 2019 auch immer der künstlerische Leiter des Chores war. Im Jahr 2020 hat in Nachfolge Marion Wood die künstlerische Leitung übernommen. Frei nach Verdi – »Tornate all‘ antico e sarà un progresso« – stehen im Portfolio des Konzertchores Münster die großen Chorwerke wie Johan Sebastian Bachs »Matthäus-Passion«, Verdis »Messa da Requiem«, Edward Griegs »Peer Gynt«, Hector Berlioz’ »Grande Messe des Morts«, Luis Bacalovs »Misa Tango«, Carl Maria von Webers »Missa sancta« Nr. 2 G-Dur op.76, Gustav Mahlers Sinfonie Nr. 3 d-moll, Antonín Dvořáks »Stabat Mater«, Georg Friedrich Händels »Der Messias« und viele mehr. Sie alle zählen zu den Höhepunkten intensiver Chorarbeit in den vergangenen Jahren. Philharmonischer Chor Münster Der Philharmonische Chor Münster e.V. hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1968 fest in der münsterschen Musiklandschaft etabliert. Sein Repertoire reicht von barocken Oratorien über groß besetzte Chorwerke der Romantik bis hin zur Musik des 20. Jahrhunderts. In jeder Saison führt der Chor ein großes Werk in eigener Regie auf. Zusätzlich kooperiert er bei einem Konzert oder einer Opernproduktion mit dem Theater Münster und dem Sinfonieorchester Münster, das dem Philharmonischen Chor bei all seinen großen Konzerten als instrumentaler Partner zur Seite steht. Seit Jahren besteht eine rege Partnerschaft mit der York Musical Society. Bereits 1993 fand unter Beteiligung beider Chöre zum 50. Jahrestag der Bombardierung Münsters ein Gedenkkonzert mit Dvořáks Requiem im Dom statt. Anlässlich des Jahrestages 2013 realisierte der Philharmonische Chor Münster zwei viel beachtete Aufführung des War Requiem von Benjamin Britten. Zum Gedenken an die Opfer der Corona-Pandemie gestaltete der Chor 2021 zwei sehr eindrucksvolle Aufführungen der Messa da Requiem von Guiseppe Verdi in der Lambertikirche; eine davon war zugleich offizielle Gedenkveranstaltung der Stadt Münster.

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