Inszenierte Lesung mit Maria Goldmann und Konrad Haller
Michel Friedmans Drama „Fremd“ setzt sich intensiv mit den Themen Identität, Zugehörigkeit und Ausgrenzung auseinander.
Michel Friedman hat sich in verschiedenen Kontexten mit dem Begriff "Fremd" auseinandergesetzt, oft im Zusammenhang mit Fragen der Identität, Integration und des gesellschaftlichen Zusammenlebens. Er betont, dass das Gefühl des Fremdseins weniger eine Eigenschaft von Menschen selbst ist, sondern vielmehr ein Konstrukt, das durch Abgrenzung und Ausgrenzung in der Gesellschaft entsteht.
Friedman argumentiert, dass niemand von Natur aus „fremd“ ist, sondern dass dieses Label oft genutzt wird, um Unterschiede hervorzuheben und Menschen auszugrenzen. Für ihn ist „fremd“ ein Begriff, der Machtverhältnisse widerspiegelt und genutzt wird, um zu trennen anstatt zu verbinden. Stattdessen plädiert er für ein Verständnis von Identität, das sich durch Begegnung und Austausch definiert, bei dem das Fremde als Bereicherung und nicht als Bedrohung gesehen wird.
Wenn wir nur schon anerkennen könnten, dass jeder jemand ist, dass er damit den Respekt verdient, den wir für uns selbst wünschen, weil auch wir jemand sind und als jemand wahrgenommen werden wollen, ist schon viel gewonnen. Den anderen wahrnehmen als jemanden, ihm zuhören, ihn sehen als dieser Jemand. Das ist ein Geschenk und wir sollten großzügig damit umgehen.
Ein Stück, das weit hinaus über die Biografie des Autors wirkt.
Es erzählt von tiefster Trauer, Verletzungen und einem Gefühl des Fremdseins durch Ausgrenzung. Emotionen, die vielen von uns nicht unbekannt sind.