Rosa Luxemburg: grandiose Rednerin, Ruhestörerin, zierliche Person, niederträchtig Ermordete, Gefängnispoetin, Vogelfreundin und Botanikerin. Ihre Revolutionstheorie, ihr Freiheitsbegriff und ihr unbedingter Internationalismus, ihr Kampf gegen Militarismus und ihr Eintreten für Gewaltlosigkeit ließen sie zur Ikone des weltweiten Protests der 1968er-Bewegung werden. Ihr berühmter Satz "Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden" wurde eine Parole der Bürgerrechtler in der untergehenden DDR. In ihren Ideen ist vieles zu finden, was heute, in einer Zeit des wieder erwachenden Nationalismus, ausgesprochen wichtig ist. Auch in den schwierigsten historischen Umständen zeigte Rosa Luxemburg ein kompromissloses Festhalten an dem Gedanken der Demokratie.
Die Lesung konzentriert sich auf eine weniger bekannte Seite Rosa Luxemburgs - die Naturliebhaberin. Ihre Briefe aus dem Gefängnis zeigen eine tief empfindende Frau, ihre Liebe zum Leben - das Entstehen, das Vergehen, das jede Pflanze, jedes Tier erfüllt. Sie liebte in allem den Atem der Veränderung.
Mit Gabriele Brüning und Manfred Kerklau
Eine Veranstaltung im Rahmen des Friedenskulturmonats September.