Das Studentenorchester Münster präsentiert dieses Semester unter dem Motto "Rebell" eine Auswahl von Werken, die den musikalischen Aufstand wagen und auf unterschiedliche Weise politischen Widerständen begegnen.
Beethovens Ouvertüre zu "Coriolan" als Psychogramm des römischen Rebellen Coriolanus, der die Werte seiner Republik verrät, und damit zugleich als persönliche Abrechnung mit dem „Rebell“ Napoleon, den Beethoven desselben Verrats beschuldigt. Das Trompetenkonzert von Arutjunjan, ein ausdrucksstarkes Werk mit eingängigen Melodien, kann für den Rückzug des armenischen Komponisten in die Folkloremusik seiner Heimat unter der stalinistischen Repression stehen. Schostakowitschs 5. Sinfonie offenbart demgegenüber die rebellische Kraft und Entschlossenheit des russischen Komponisten auch unter dem stalinistischen Terror weiterhin Musik zu schaffen, die nicht nur gefallen will, sondern durch ihre ironische Doppeldeutigkeit gegen die Repression rebelliert: „Der Jubel ist unter Drohungen erzwungen. […] Man muss schon ein kompletter Trottel sein, um das nicht zu hören“ (aus Schostakowitschs Memoiren von Solomon Wolkow).
Dirigent: Peter Schedding
Trompete: Patricia Vörös
Der Einlass beginnt eine halbe Stunde vorher.