Ania Nowaks Perfomance "To the Aching Parts! (Manifesto)" kann als eine öffentliche Rede bezeichnet werden, in der die Sprache, die gegenwärtig von und gegen queere Gemeinschaften verwendet wird, einer kritischen Analyse unterzogen wird. Der Text orientiert sich dabei weniger an den Vorgaben und Strukturen der Grammatik, sondern unterliegt stattdessen der Ordnung des Rhythmus. Im Rahmen des Projekts "Manifestos for Queer Futures" des HAU Hebbel am Ufer in Berlin stützt sich die Performance auf militante Strategien von Minderheiten, um die Gefahren der Heteronormativität sowie die Notwendigkeit verkörperter Intersektionalität bei der heutigen Bildung queerer Gemeinschaften anzusprechen. Nowak präsentiert in ihrer Performance eine Reihe von sprachlichen Elementen, die auf Ressentiments, Traumata, Empathie und Heilung verweisen. Mit dieser einfachen Geste möchte sie dazu anregen, die Konventionen und Praktiken, die mit Begriffen wie LGB oder FtM assoziiert werden, zu hinterfragen und zu überwinden.
Nowak verwendet in ihrer Performance eine Reihe von wiederkehrenden Wörtern und Phrasen. Dabei geht es nicht nur um die Aneignung einer ursprünglich diskriminierenden Sprache (wie im Falle des englischen Wortes „queer“), sondern vor allem um die Tatsache, dass die Bedeutungen von Sprache fließend und kontextabhängig sind: Ein zu oft wiederholtes Wort verliert irgendwann seinen Sinngehalt, wodurch gleichzeitig ein gewisser Unsinn, der jedem Sinn innewohnt, enthüllt wird.