Bald beginnt der Frühling, und mit der neuen Jahreszeit erwachen Gefühle von Sehnsucht und Verlangen nach Liebe, Lust und Leidenschaft. Die Lesung kreist um all die Aufregungen, Sensationen und Verrücktheiten, um die Irrungen und Wirrungen, die Dummheiten und Alltäglichkeiten des Liebens und Verliebens. Und weil es so unendlich viele Spielarten des Zusammenfindens und Zusammenlebens gibt, lohnt es sich, an diesem Abend einige Beispiele aus der Literatur unter die Lupe zu nehmen: Es geht um Paare und Pärchen, Familien und Nachbarn, und auch der Blick ins Reich der Tiere ist immer wieder fabelhaft.
Die unterschiedlichsten Protagonisten lassen uns an ihren mehr oder weniger erfolgreichen Annäherungsversuchen und Erfahrungen teilhaben:
Ein Mann und eine schöne junge Frau beginnen im Wartezimmer eines Arztes zu überlegen, wie sie ins Gespräch kommen könnten, und lassen ihren Phantasien freien Lauf. Joachim Ringelnatz führt nur ein ganz privates Telefonat. Aber auch eine elektronische Telefonstimme kann leidenschaftliche und überwältigende Gefühle hervorrufen.
Ein Glühwürmchen schreibt einen Brief an einen Nachtfalter, Robert Gernhardt beschreibt das Liebesleben unterschiedlicher Tiere in aller Kürze, und Erich Fried findet eine überraschende Antwort auf die Frage, was Liebe eigentlich ist. Kurt Tucholsky hat einiges an familiären Verhältnissen auszusetzen, während Erich Kästner auch von deren vergnüglicher Seite berichtet. Was muss ein Nachbar tun oder lassen, um uns in den Wahnsinn zu treiben? Eugen Roth ist da Experte.
Außerdem wird geklärt, wie man eine Ehe rettet. Und: wenn die Liebe wirklich durch den Magen geht, soll die Frau dann immer noch vornehmlich in der Küche wirken, oder gibt’s da auch andere Vorstellungen? Wilhelm Busch und Dorothy Parker sind im Disput.
Und nicht zuletzt: Welche neuen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme bietet das Internet? Wie funktionieren Dating-Portale? Wissen Sie, was ghosting ist, haunting, benching oder bread crumbling und haben Sie das schon mal praktiziert?
Es erwartet Sie eine mit Geschichten und Gedichten prall gefüllte Beziehungs-Kiste, der auch angesichts existentieller Fragen zu einem komplexen Thema die Worte nicht ausgehen.
75 - 80 Min. ohne Pause mit anschließendem Gespräch