Für ein Tagebuch fehlt ihm die Zeit. Serhij Zhadan, ukrainischer Autor, Dichter, Musiker und Friedenspreisträger ist seit dem 24. Februar 2022 in Charkiw unterwegs. Der Stadt, in der er lebt. Nicht nur als Beobachter, sondern auch als aktiver Zivilist. Als einer, der Lebensmittel verteilt, bei Evakuierungen hilft, den Widerstand mitorganisiert, Konzerte in U-Bahnhöfen gibt. So wie er schon seit 2014 überall dort in der Ostukraine Gedichte vorgetragen oder Musik gemacht hat, wo Menschen eine Abwechslung vom Krieg gebrauchen konnten. Aus seiner Heimatstadt postet er in den sozialen Netzen. Kurze Beobachtungen, Alltagsszenen, Überlebensnotizen. Eine Chronik der laufenden Ereignisse. Unter dem Titel „Himmel über Charkiw“ sind seine Posts aus den ersten vier Monaten der russischen Invasion als Buch erschienen. Carsten Bender und Pit Hartmann lesen daraus im Pumpenhaus anlässlich des Gedenktags zu 375 Jahren Westfälischer Frieden in Münster und Osnabrück.