Sacred
In Zeiten, in denen Kirche kritisch gesehen wird, in denen aber gleichzeitig viele Menschen Spiritualität und Erkenntnis suchen und sich auf Wege nach Übergeordnetem und Höherem begeben, mag auch das Tor für neuartige geistliche Musik weit geöffnet sein. Der Jazzchor Freiburg, der seit jeher ungesungene chorische Pfade einzuschlagen versucht, singt in diesem Programm von Glauben, Zweifeln und von himmlischer Erfüllung.
Inspiriert durch gemeinsame Projekte und Konzerte mit Bobby McFerrin, den New York Voices, Torun Eriksen, der deutschen Erstaufführung Ellingtons Sacred Concert im NDR und als Street Chorus in Bernsteins Mass wurden aus Impulsen neue Arrangements für den Chor, pur und a cappella, nur mit Stimmen und einem Mundschlagzeug.
Es ertönt ein beschwingter Garten Eden, mönchisches Hadern auf dem Weg zu Gott, es erklingt die Hoffnung, dass irgendwo außerhalb des Lichts weit draußen der Retter ist, dass es von ihm nur einen gibt, den Schöpfer von allem, der aber trotzdem ein ganz einfacher, unkomplizierter Typ ist, dem man auch besser ein einfaches und schönes Lied singt als atonales Gekrächze. Vielleicht sitzt er auch, wie bei Joan Osborne, direkt im Bus neben einem selbst, auf dem Weg nach Hause. Vielleicht aber muss man, wie George Harrison, lange nach ihm suchen, wird dann aber mit einem chorischen Flug in den Himmel zu den Engeln belohnt. Aber was eigentlich ist das Größte, noch größer als Glaube und Hoffnung? Davon singt der Jazzchor Freiburg, für ihn und das Publikum neu komponiert: das Hohelied der Liebe.