Die Zeit heilt alle Wunden. Das sagt man so. Und es ist Quatsch. Zumindest findet Jens Heinrich Claassen, dass das ganz großer Quatsch ist. Der sympathische Komiker ist mittlerweile nämlich Mitte vierzig Jahre alt und die Zeit rennt ihm so langsam aber sicher davon. Er ist immer noch Single, er wohnt wieder bei seiner Mutter und seine besten Freunde sind nach wie vor seine Kuscheltiere.
Als Jens Heinrichs Herz mal wieder gebrochen wird und ihm seine Mutter im selben Augenblick schreibt, dass sie jetzt einen neuen Freund habe, da reicht es ihm. Es muss sich was ändern. Und zwar sofort! Aber wie erfindet man sich mit Mitte vierzig nochmal neu? Wie hört man endlich damit auf, permanent Liebeslieder für Frauen zu schreiben? Und wie geht man damit um, seine Mutter beim Knutschen mit dem neuen Freund zu überraschen?
Zum Glück ist Jens Heinrich Claassen nach wie vor kein Aufgeber. Mit viel Humor und viel Musik nimmt er sein Publikum mit auf die Reise in den Kampf gegen seine aufkeimende Torschlusspanik. Denn vielleicht ist es ja gar nicht so schlimm, dass man älter wird. Und ganz vielleicht geht man mit einigen Dingen gelassener um. Das könnte helfen. Denn ein bekanntes Sprichwort sagt ja schließlich „Ohne Liebe rostet nichts“. Das stimmt. Ein bisschen zumindest. Auf jeden Fall hilft es dabei, sich selber nicht zu ernst zu nehmen. Findet Jens Heinrich Claassen und deswegen wird auch das fünfte Programm des preisgekrönten Komikers wieder herrlich selbstironisch. Und musikalisch. Und natürlich unglaublich witzig. Denn wo nichts rostet, da fallen ja auch keine Späne. Oder so ähnlich.