Anlässlich seines 100. Geburtstags erklingt György Ligetis frühes Concert Românesc, in dem er folkloristische Materialien kunstvoll reflektiert. Heute unvorstellbar, wurde das Werk im ungarischen Sozialismus als nonkonform verboten.
Chopins offiziell zweites, chronologisch jedoch zuerst entstandenes Klavierkonzert komponierte er im Alter von neunzehn Jahren zum eigenen Gebrauch – und das, obwohl die große Konzertbühne ihm entsetzliches Lampenfieber verursachte. Chopin gelang hier ein romantisches Klavierkonzert ganz neuer Art, das neben brillanter Virtuosität auch mit bis dato unbekannten Klangwirkungen fasziniert. Shagajegh Nosrati, 1989 in Bochum geboren, gestaltet den Solopart – eine ausgesprochen vielseitige Pianistin, die international für den feinsinnigen Nuancenreichtum ihres Spiels ebenso wie für ihr musikantisches Temperament gefeiert wird.
Rachmaninows Sinfonische Tänze strafen trotz der scheinbar leichtgewichtigen Form das Zerrbild des russischen „Salonromantikers“ Lügen. Entstanden als sein letztes Werk in der amerikanischen Emigration, reflektieren sie wie durch einen Schleier die wehmütigen Erinnerungen an seine Heimat – Klänge, für die die kraftstrotzenden USA auf der Suche nach Helden nur wenig Verständnis aufbrachten.
Programm
GYÖRGY LIGETI (1923–2006)
Concert Românesc (1951)
FRÉDÉRIC CHOPIN (1810–1849)
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 2 f-Moll op. 21 (1830)
SERGEJ RACHMANINOW (1873–1943)
Sinfonische Tänze op. 45 (1940)
Besetzung
Golo Berg
Musikalische Leitung
Shagajegh Nosrati
Klavier