Schauspiel nach Antje Rávik Strubel
Uraufführung
Antje Rávik Strubel denkt in ihrem Roman sexuelle Gewalt gegen Frauen zusammen mit der strukturellen, männlichen Gewalt im globalen politischen Gefüge und der Deklassierung, die Osteuropa seit der Wende vom Westen erfahren hat. Eine Frau – Adina, Nina, Sala genannt – formiert ihre Erinnerungen. Ihre Geschichte misst die Grenzen der Liebe ebenso ab wie die Unterschiede zwischen ihrem Ge burtsland Tschechien und dem Entfaltung verheißenden Berlin. Sie begegnet dem Machtfeld von Männern, wie ihrem Geliebten Leonides, der stets aufklärerisch und im Sinne einer europäischen Idee zu handeln glaubt und die ungeklärten Machtverhältnisse zwischen Russland, dem Westen und den Ländern dazwischen befragt. Und sie trifft auf den Politfunktionär Bengel, der männlichen Gunst so sicher, dass er sich gesetzlos verhalten kann. Schließlich sucht sie nach einer Sprache, um die erlebte Gewalt in der Welt hörbar zu machen. Antje Rávik Strubel erhielt 2021 für Blaue Frau den Deutschen Buchpreis.
Regie: Isabel Osthues
Bühne: Jeremias Böttcher
Kostüme: Mascha Schubert
Video: Severin Renke
Dramaturgie: Victoria Weich
BESETZUNG
Adina, Sala: Rose Lohmann
Kristiina/Rickie: Elzemarieke de Vos
Blaue Frau: Regine Andratschke
Bengel: Frank-Peter Dettmann
Razvan Stein: Ilja Harjes
Leonides: Artur Spannagel