Manfred Kerklau widmet sich seit 22 Jahren Inszenierungen, die sich um die Auseinandersetzung mit menschlicher Realitätswahrnehmung und diversen Konstrukten von Wirklichkeit und Emotionen drehen. Waghalsig hatte er zum MA-KE- Jubiläum 2020 mit der internationalen Produktion „Blake and Me and the Universe“ eine Arbeit auf die Bühne gebracht, die für Furore sorgte. Neben dem Corona-Stau noch ein Grund mehr, sich diese Produktion mit frischem Blick noch einmal vorzuknöpfen und unseren Planeten in voller Schönheit und Fragilität mittels der Verknüpfung verschiedener Genres auf der Bühne sichtbar zu machen. Schauspiel, Tanz, Performance, Licht- und Audiokunst verschmelzen in dieser Inszenierung zu einem poetischen Passage, die dem Publikum vor Augen führt, was das Menschsein im Universum überhaupt für eine Bedeutung hat. Geheimnisvoll, ehrfürchtig mit einem Hauch von Demut werden die Ebenen des kosmischen Spiels zärtlich durchdrungen. Gestrandete nach einem Trip in die Zukunft oder die Vergangenheit in einem surrealen Setting. Umarmt und getragen von auditiven Landschaften und Projektionen von astronomischen Aufnahmen in faszinierender Neu-Codierung. Ein radikales und gleichzeitig feinfühliges Experiment, das Angesicht der Erde zu erfassen, die Verletzlichkeit unseres Planeten zu spüren. Manfred Kerklau verkoppelt die Poesie William Blakes mit dem Overview Effekt, den Astronauten in den Tiefen des Weltalls erleben und lädt das Publikum ein auf eine Reise durch neue Perspektiven.