A Letter from the Front wurde von dem bildenden Künstler Nikita Kadan gemeinsam mit Giulia Colletti vom Castello di Rivoli Museo d'Arte Contemporanea, Rivoli-Turin nach der Invasion Russlands in die Ukraine zusammengestellt. Anlässlich der Ausstellung spricht Merle Radtke, Leiterin der Kunsthalle Münster, mit Nikita Kadan über die Hintergründe der Ausstellung sowie sein eigenes künstlerisches Werk.
In dessen Mittelpunkt steht die künstlerische Auseinandersetzung mit postkommunistischen sozialen und politischen Entwicklungen und deren Ursprüngen und Ursachen im sowjetischen System. Kadan fertigt Zeichnungen, Gemälde und Fotografien, aber auch Objekte, Skulpturen und Installationen. Der Künstler ist ein sensibler und kritischer Beobachter und Interpret historischer Umbrüche sowie deren Zusammenhänge mit der kommunistischen Vergangenheit und der turbokapitalistischen Gegenwart. In seinen Ausstellungen thematisiert der Künstler die Sichtbarkeit und Funktion der künstlerischen Avantgarde in der Ukraine innerhalb des zeitgenössischen Neoliberalismus, der im Konflikt mit Russland von einer auf militärische Ziele ausgerichteten Politik und einer Ideologie der Entsolidarisierung des gesellschaftlichen Gefüges geprägt ist.